Hinterglasmalerei

Freitag, 21. September 2012

© Loredana LaRocca





 SUSANNE SCHÄFER über ihre HINTERGLASBILDER

1963 in Frankfurt am Main geboren, arbeitet als Schauspielerin für Film, Fernsehen und Theater.
Ihre Hinterglasbilder zeigt sie hier zum ersten Mal.







"Während meiner Schauspielausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule habe ich im Lenbachhaus in München und im nahegelegenen Murnau die Hinterglaskunst des 'Blauen Reiter' und deren Sammlung volkstümlicher Hinterglasbilder entdeckt und war völlig fasziniert von dieser naiven, innigen Kunsttechnik. Ich empfand einen großen Reiz gerade in der unperfekten Ausführung der traditionellen Bilder, wie auch in der kuriosen Kombination von Gegenständen / Symbolen, Räumen und Landschaften, realem und transzendentem Personal, Ornamenten und Text.

Jedes Bild eine kleine Bühne!
Die Bilder erzählen Geschichten: Es geht um gebrochene Beine und Herzen, unberechenbares "Ungemach", gewährte "Gnade" und nicht selten erinnern sie an Comics.

Viele davon sind 'Bitt-Bilder', also Votiv-Bilder, Ex Voto:
Aus Wunsch, auch aus Dank, aus Not, aus Freude, aus Trauer, zum Angedenken, zum Trost, aus Verbundenheit, aus Sehnsucht, zum Schutz, usw.

Sie rühren, ganz schlicht, an die Themen unser aller Lebens und führten dazu, dass ich vor 20 Jahren anfing - im Salzkammergut wohnend - Glastafeln in Holzrähmchen zu bemalen und zu betiteln, als eine Art persönliches, naturgemäß weibliches Tagebuch...

Im Moment bin ich mit der Darstellung Grimm'scher Märchen beschäftigt, mit psychologischen Urmotiven und Bildern in meinem Kopf, die sich naiv, drastisch, skurril, erotisch, bunt und vergoldet, für diese volkstümliche Technik wunderbar eignen.

Ich male mit feinen Lackmalstiften, Plaka und Acrylfarben, seitenverkehrt von hinten auf Glas, hinterlege teilweise Stanniolpapier und bemale die Holzrahmen mit Acrylfarbe.

Mit meiner Arbeit als Schauspielerin hat es insoweit zu tun, als ich auch "Rollenbildchen" (z.B. 'Engel von Mogadischu') male, mich als "Geschichtenvermittlerin" begreife und auch dort an spontanem, intuitiven Ausdruck arbeite."